Ausgleich für variable Werkstückposition: Referenzierungsstrategie

Oft befindet sich das zu bearbeitende Werkstück in einer Position, die nicht derjenigen entspricht, welche das Modell – das, zum Beispiel, nach dem Einlernen der Verschraubungspositionen erstellt wurde – einnimmt. Dies kann aufgrund der Einrichtung der Montagelinie vorkommen oder weil der Vorgang auf einem beweglichen Tisch ausgeführt wird. Je nach Anwendung kann die ILG-Software so programmiert werden, dass die variable Werkstückposition im Verhältnis zum ILG-System ausgeglichen wird.
Diese Ausgleichsfunktion wird als Referenzierung bezeichnet.

Die ILG-Software bietet verschiedene Optionen zur Einrichtung der Referenzierung an:

  • Statisch: das Werkstück wird bei jedem Zyklus in der gleichen Position eingebracht.
    Alle Referenzpositionen-Kästchen in der Registerkarte Erweitert des Dialogfelds Werkstückeigenschaften müssen leer sein.

  • 1-Punkt-Referenzierung: das Werkstück wird in verschiedenen linearen Positionen eingebracht. Die 1-Punkt-Referenzierung erlaubt eine lineare Verschiebung des Teils über eine beliebige Achse: X, Y oder Z.
    Ein typisches Beispiel ist eine Montagelinie, an der das Werkstück an der Station in leicht unterschiedlichen Positionen anhält.
    Um die 1-Punkt-Referenzierung für das gewünschte Werkstückmodell zu verwenden, geben Sie die ID einer für das Werkstück festgelegten Verschraubungsposition als Referenzposition 1 in der Registerkarte Erweitert des Dialogfelds Werkstückeigenschaften ein.
    Somit muss der Bediener vor jedem sonstigen Vorgang am Werkstück den Werkzeugstartknopf in dieser speziellen Position betätigen.

  • 2-Punkt-Referenzierung: das Teil wird in verschiedenen linearen Positionen eingebracht und um eine Achse rotiert.
    Ein typisches Beispiel hierfür ist, wenn das Werkstück auf einem beweglichen Tisch an der ILG-Station ankommt.

    Um die 2-Punkt-Referenzierung für das gewünschte Werkstückmodell zu verwenden, legen Sie die Achse fest, um welche die Rotation erwartet wird. Geben Sie anschließend die IDs der beiden Verschraubungspositionen für das Werkstück als Referenzposition 1 und Referenzposition 2 auf der Registerkarte Erweitert des Dialogfelds Werkstückeigenschaften ein.
    Somit muss der Bediener vor jedem sonstigen Vorgang am Werkstück den Werkzeugstartknopf in diesen speziellen Positionen in der festgelegten Reihenfolge betätigen.

  • 3-Punkt-Referenzierung: das Teil wird in verschiedenen Positionen entlang aller Achsen eingebracht. Die 3-Punkt-Referenzierung erlaubt eine lineare und Rotations-Verschiebung des Teils über eine beliebige Achse: X, Y oder Z – alle 6 Freiheitsgrade.

    Um die 3-Punkt-Referenzierung für das gewünschte Werkstückmodell zu verwenden, geben Sie die IDs von drei für das Werkstück festgelegten Verschraubungspositionen als Referenzposition 1, Referenzposition 2 und Referenzposition 3 auf der Registerkarte Erweitert des Dialogfelds Werkstückeigenschaften ein.
    Somit muss der Bediener vor jedem sonstigen Vorgang am Werkstück den Werkzeugstartknopf in diesen speziellen Positionen in der festgelegten Reihenfolge betätigen.

Einrichtung der 3-Punkt-Referenzierungsstrategie

Das Verfahren zur Einrichtung der 3-Punkt-Referenzierungsstrategie funktioniert am besten, wenn die drei Punkte hinsichtlich beider Koordinaten der geometrischen Ebene so weit wie möglich voneinander entfernt liegen.

  1. Wählen Sie im Modus Konfiguration auf der Seite Verschraubungspositionen ein bestehendes Werkstück in der Liste Verschraubungspositionen aus. Wählen Sie anschließend die Schaltfläche Bearbeiten in der oberen linken Ecke aus.
    Das Popup-Fenster Gruppe öffnet sich.

  2. Geben Sie auf der Registerkarte Erweitert die IDs von drei für das ausgewählte Werkstück festgelegten Verschraubungspositionen als Referenzposition 1, Referenzposition 2 und Referenzposition 3 ein.

Wenn eine Referenzierungsstrategie für ein Werkstück verwendet wird, beginnt der Prozess immer mit der Referenzierung. Zum Beginn des Prozesses erscheinen lediglich die Referenzpunkte auf dem Werkstück. Erst wenn der Bediener alle Referenzpositionen erfasst hat, werden die Positionen der Verbindungselemente angezeigt und können diese verschraubt werden.